Eisenmeteorit 424 kg, Gibeon, Namibia |
Meteorite sind aus dem Weltraum zur Erde gestürzte Himmelskörper.
Sie stammen zum größten Teil aus dem Asteroidengürtel, einer Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter.
Meteoriten liefern Informationen über Bau und Entstehung von Erde und Sonnensystem.
Meteorite bestehen aus:
- Metall (Eisenmeteorite),
- Gesteinsmaterial (Steinmeteorite) oder
- einer Kombination dieser Komponenten (Steineisenmeteorite).
Ein sehr geringer Anteil der aufgefundenen Meteorite stammt von Mond oder Mars (z.B. Shergottite).
Sie sind bei dortigen Meteoriteneinschlägen ins Weltall geschleuderte Bruchstücke der Planetenoberfläche.
Kosmische Materie fällt ständig auf die Erde nieder. Jüngste Schätzungen gehen von 16000 t jährlich aus. Die größte Menge stellen Staub und Mikrometeorite, sichtbar des Nachts in Form von Sternschnuppen, dar. Größere Meteorite fallen heute sehr selten.
Die letzten in Deutschland beobachteten Meteoritenfälle ereigneten sich:
- am 26. April 1962 in Kiel (738 g),
- am 01. März 1988 in Trebbin, südwestlich von Berlin (1250 g) und
- am 06. April 2002 in Neuschwanstein (3 Bruchstücke: 1750 g, 1625 g, 2842 g).
Meteorite treffen mit ihrer kosmischen Geschwindigkeit von etwa 25 km/sek. auf die Erdatmosphäre. Aber nur Meteorite über etwa 100 t Gewicht erreichen die Erdoberfläche mit so hoher Eigengeschwindigkeit, dass Einschlagkrater entstehen. Kleinere Meteorite werden von der Lufthülle wirkungsvoll abgebremst und verursachen keine Einschlagkrater.
In Deutschland sind östlich von Stuttgart mit dem Nördlinger Ries und dem Steinheimer Becken zwei grosse Meteoritenkrater bekannt, die vor 14,8 Millionen Jahren entstanden sind.
Zu erkennen sind Meteorite unter anderem:
- an einer Schmelzkruste,
- ihrer chemischen Zusammensetzung,
- an internen Strukturen: (Widmanstättensche Figuren bei Eisenmeteoriten [Oktaedrite] und Chondren (kleine kugelige Gebilde) bei Steinmeteoriten [Chondrite]).
Chondrite repräsentieren weitgehend unveränderte Urmaterie unseres Sonnensystems mit einem Alter von 4,55 Milliarden Jahren. In kohligen Chondriten findet man auch Material aus anderen Sonnensystemen, so in Form winziger Diamanten z.B. im Allende- Meteorit (Mexiko) oder Siliziumcarbid im Murray- Meteoriten (Australien).
Der Meteorit von Murchison (Australien) führt sogar organische Substanzen wie Aminosäuren und Wasser - Bausteine des Lebens.
In den letzten 15 Jahren hat sich die Meteoritensammlung des Mineralogischen Museums der Universität Hamburg durch Ankauf, Spenden, zahlreiche Tauschaktionen und durch eigene Meteoritenforschung und Sammel-Expeditionen in der Mongolei und Nordafrika (Libyen und Niger) qualitativ und quantitativ stark verbessert.
Zur Zeit, August 2005, beherbergt die Hamburger Sammlung 667 Meteorite von 482 Funden und Fällen.
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