Die Lagen des Weinguts
Lage Winninger Röttgen:
In der Lage Röttgen findet sich ein sehr weicher Schiefer. Er hat eine gelbbraune bis rotbraune Farbe, die auf einen hohen Gehalt an verschiedenen Eisenoxiden hinweist. Die Weine dieser Lage sind geprägt von üppigen Fruchtaromen, die an weiße Pfirsiche und reife Melonen erinnern. In der Reifephase erinnert der Wein dieser Lage an Kaffee. Die Lage zählt zu den besten Riesling-Lagen.
Lage Uhlen Roth Lay:
In der Lage Uhlen findet sich eine konzentrierte eher herbstliche Frucht mit einem charakteristischen mineralisch-kernigen Nachhall. Windgeschützt durch seine Muldenform und geschützt durch einen Baumgürtel bildet er ein nach Süden geöffnetes Amphitheater, in deren Zentrum die Sonne wie durch ein Brennglas zentriert wird. Der Uhlen Roth Lay reift im Brennpunkt dieser weltberühmten Lage, im Terroir der nur 6 ha großen Roth Lay. Hier dominiert ein quarzitischer, dunkelroter Schiefer, der von einer hellrot-ockerfarbigen Schicht aus einer weichen, kalkigen Sedimentation durchzogen ist.
Laurenz Ott, www.weintafel.de
Chemische Beispielanalyse des Gesteinsfundaments
| W | U | | W | U | | W | U |
| Gew.% | Gew.% | | ppm* | ppm* | | ppm* | ppm* |
SiO2 | 76.70 | 86.02 | Ba | 216 | 196 | Sc | 7 | 4 |
Al2O3 | 9.20 | 6.00 | Ce | 58 | 31 | Sr | 41 | 24 |
Fe2O3 | 5.43 | 2.74 | Co | 43 | 52 | V | 67 | 31 |
MnO | 0.11 | 0.10 | Cr | 197 | 66 | Y | 24 | 16 |
MgO | 1.28 | 0.20 | Cu | 28 | 20 | Zn | 74 | 8 |
CaO | 0.20 | 0.10 | Ga | 8 | 8 | Zr | 182 | 158 |
Na2O | 1.04 | 0.00 | La | 30 | 6 | | | |
K2O | 1.34 | 1.50 | Nb | 10 | 8 | | | |
TiO2 | 0.52 | 0.29 | Nd | 37 | 18 | | | |
P2O5 | 0.11 | 0.09 | Ni | 57 | 13 | | | |
SO3 | - | - | Pb | 18 | 7 | | | |
H2O | 3.04 | 2.17 | Rb | 57 | 47 | | | |
* Gramm pro Tonne
W: Winninger Röttgen
U: Uhlen Roth Lay
Weingut Heymann-Löwenstein, Winningen
Hier, in den Winninger Lagen der Terrassenmosel in der Nähe von Koblenz entstehen charaktervolle trockene Rieslinge in einer Steillagenkultur, die ihresgleichen sucht.
Die Weine von diesem Top-Weingut sind an Dichte und Extrakt nicht mehr zu überbieten. Reinhard Löwenstein war lange Jahre der Querdenker der Region, jetzt erntet er weltweit Erfolge für seine außergewöhnlichen Weine. Höchste Ehrungen sind zu Recht zur Normalität geworden. Kein anderer als Reinhard Löwenstein prägte den Begriff „Terrassenmosel“. Ein Mikroklima, dass durch steile Terrassenhänge geprägt ist und durch seine ökologischen Nischen Heimat für Smaragdeidechsen, Nattern, Kreuzottern sowie verschiedene mediterrane Pflanzen ist.
Auf 13 ha werden 80.000 Flaschen im Jahr hergestellt.
Mittlerweile ist Reinhard Löwenstein – nicht zuletzt durch seinen Einsatz für den Riesling und seine Innovationskraft – in den Vorstand der deutschen Elite-Winzervereinigung VDP gewählt worden.
Anbaugebiet Mosel:
Winninger Steillagen oberhalb der Mosel |
Die Mosel integriert sich im Wein-Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Mit einer Rebfläche von 10.392 ha erstreckt sich dieses im Bundesland Rheinland-Pfalz und zu einem kleinen Teil im Bundesland Saarland.
Die Weinberge liegen entlang der Mosel vom Quellgebiet in den Vogesen über das Grenzgebiet zu Luxemburg bis zu ihrer Einmündung in den Rhein bei Koblenz sowie an den beiden Nebenflüssen Saar und Ruwer. An der oberen Mosel liegen die ältesten Weinberge Deutschlands, hier betrieben schon die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. Weinbau.
Es gibt Weinbergslagen mit einer extremen Neigung von 45°, die damit zu den steilsten Weinbergen der Welt gehören.
Dem Weinbau wird in dieser nördlichen Region eine perfekte Kombination aus extrem steilen und von der Sonne verwöhnten Hängen, Sonne reflektierendem Schiefer-Verwitterungsboden und optimale Niederschläge geboten.
Die Strahlungsintensität der Sonne entspricht bei sehr steilen Hängen einer Lage, die sonst 1000 km weiter südlich anzutreffen ist.
Fast ausschließlich werden an der Mosel weiße Rebsorten angebaut, dabei nimmt die Rebsorte Riesling mehr als 50 % der Flächen ein. Die Rieslinge haben hier eine ausgeprägte und feine Säure und sind sehr langlebig.
Die Lange Nacht der Museen 2006 im Mineralogischen Museum der Universität Hamburg