Geologische Übersicht
Der dominierende Felsuntergrund der Frankenweine besteht aus kalkigen und mergeligen Schichten des Muschelkalks, unter örtlicher Beteiligung von überlagernden Ton- und Sandsteinen des Unteren Keupers.
Die Schichten des Oberen Muschelkalks, wie sie im Bereich des Weinguts
Egon Schäffer in Volkach-Escherndorf anstehen, sind vor ca. 235 Millionen
Jahren als zunächst unverfestigte Ablagerungen eines subtropisch warmen Flachmeeres entstanden, dass nur begrenzte Verbindung mit dem damals nächstgelegenen Ozean, der Tethys weiter im Süden hatte. Die in der Vitrine gezeigten Gesteinsbrocken und Fossilien
repräsentieren die verfestigten Sedimente des Muschelkalk-Meeres und einen Teil der
Meerestiere als Fossilien.
Anbaugebiet Franken
Das deutsche Anbaugebiet Franken liegt im äußersten Norden des Bundeslandes Bayern. Die Rebfläche von 6.040 ha liegt zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt, immer an den Hängen entlang des Mains. Die Geschichte als Weinanbaugebiet reicht weit zurück, so gibt es Dokumentationen aus dem 8. Jahrhundert. Als Zentrum gilt die Stadt Würzburg. Das Anbaugebiet ist in die drei Bereiche Maindreieck, Mainviereck und Steigerwald aufgeteilt.
In Franken werden zu 90 % weiße Rebsorten angebaut. Die Spitzenstellung nimmt der Müller-Thurgau mit 40 %-Anteil ein, dann folgt der Silvaner, der auf einem Fünftel der Rebfläche angebaut wird. In Franken herrscht ein kontinentales Klima mit trockenen, warmen Sommern und kalten Wintern vor. Durch das eher strenge Klima hat der Riesling nicht die Bedeutung wie in den anderen Anbaugebieten. Die Weine aus Franken sind in der Regel kräftiger, trockener und eben auch strenger im Geschmack.
Laurenz Ott, www.weintafel.de
Weingut Egon Schäffer, Volkach-Escherndorf
Das Weingut Egon Schäffer aus Volkach-Escherndorf ist ein traditionell geführtes Familienweingut. Auf einer Rebfläche von 3,44 ha werden jährlich 25.000 Flaschen abgefüllt. Zudem ist das Weingut Mitglied in der deutschen Elite-Winzer-Vereinigung VDP. Die Hauptrebsorte bei den Schäffers ist der Silvaner, der 41% der eigenen Rebfläche beansprucht. Egon Schäffer führt das Weingut hauptverantwortlich seit 1988. Er achtet auf schonenden Anbau der Reben und verzichtet weitgehend auf chemische Mittel im Weinberg. Dafür begrünt er die Weinberge und schont die Nützlinge.
Escherndorf und seine Lagen |
Um kräftigere, qualitativ hochwertigere und geschmacklich vollere Weine zu bekommen, wird eine Ertragsbegrenzung von max. 60 hl pro Hektar angestrebt - dadurch bewegt man sich deutlich unter den staatlichen Richtlinien. 100 % der Rebflächen werden von Hand gelesen, somit ist die Auslese von nicht geeignetem Traubenmaterial gewährleistet. Qualität wächst im Weinberg. Im Keller bemüht Egon Schäffer sich um sorgfältigen, schonenden, chemiefreien Ausbau in Edelstahltanks und Holzfässern. Durch die Ertragsbegrenzung kann auf neue oenologische Verfahren - z. B. Konzentrieren der Weine durch Wasserentzug – verzichtet werden. Zudem wird auf Süßreserve verzichtet, dadurch erhält man trockene, durchgegorene bekömmliche Weine und Sekte, die alle für Diabetiker geeignet und typisch für die klassischen Frankenweine sind.Die Abfüllung erfolgt erst nach sortentypischer Reifezeit. Riesling- und Silvaner-Prädikatsweine der Lage Lump kommen erst mit der neuen Ernte, nach einem Jahr Lagerzeit in den Verkauf. Alle Weine sind durchgegoren, also richtig „staubtrocken“.
Laurenz Ott, www.weintafel.de
Chemische Beispielanalyse des Gesteinsfundaments
| Gew.% | | ppm* | | ppm* |
SiO2 | 3.11 | Ba | 92 | Sc | 0 |
Al2O3 | 0.35 | Ce | 34 | Sr | 292 |
Fe2O3 | 1.48 | Co | 12 | V | 10 |
MnO | 0.19 | Cr | 19 | Y | 7 |
MgO | 1.70 | Cu | 16 | Zn | 14 |
CaO | 50.43 | Ga | 0 | Zr | 18 |
Na2O | - | La | 6 | | |
K2O | 0.08 | Nb | 6 | | |
TiO2 | 0.02 | Nd | 8 | | |
P2O5 | 0.08 | Ni | 5 | | |
SO3 | 0.07 | Pb | 6 | | |
H2O + Co2 | 42.23 | Rb | 4 | | |
* Gramm pro Tonne
Lage Escherndorfer Lump:
Im weiten Bogen umschließt der Bergrücken den Weinort Escherndorf und öffnet sich nach Süden. Diese außergewöhnliche Lage schützt die Reben im Winter vor kalten Nord- und Ostwinden und fängt im Sommer und Herbst die Sonnenstrahlen wie ein Hohlspiegel ein. 1797 schreibt der ansässige Pfarrer Andreas Friedrich über die Lage: "Der Boden des oberen Muschelkalkes, die Hangneigung und die Sonneneinstrahlung haben sich hier zu einer einmaligen Komposition zusammengefunden: zu einem glühenden Kessel von ungekühlten Sonnenstrahlen." Der Muschelkalk und die Lettenkeupereinlagen bringen Weine mit unverwechselbarer rauchiger, konzentrierter Frucht und bekömmlicher Säure sowie hoher Lebensdauer hervor.
Lage Escherndorfer Fürstenberg:
Entspricht in etwa der Muschelkalk-Stilistik aus der Lage Lump.
Die Lange Nacht der Museen 2006 im Mineralogischen Museum der Universität Hamburg
Druckfreundliche Ansicht