Waidhaus 1996 |
Nach dem Übergang zum Tagebau wurden die Einrichtungen des Untertagebaus weiterhin erhalten, denn speziell die
44 m-Sohle dient als Wasserspeicher und Abklärbecken für den Tagebau.
Bis noch vor einigen Jahren zeugte der 15 m hohe hölzerne Förderturm von dieser Zeit des Bergbaus.
Bei den mächtigen Aplit-Lagergängen, welche zur Feldspatgewinnung heute ausschließlich über Tage abgebaut werden, handelt es sich um eine unterliegende aplitische Randzone eines einstmals großen Pegmatitkörpers, welcher in längst vergangenen erdgeschichtlichen Zeiträumen vollkommen abgetragen wurde. In den letzten Jahren wurden umfangreiche Prospektionen durchgeführt.
Die Ergebnisse aus ca. 70 Bohrungen mit über 2.000 Bohrmetern, sowie den entsprechenden mineralogischen, chemischen und physikalischen Untersuchungen weisen die „Silbergrube“ als ein so mächtiges Vorkommen aus, dass der Abbau durch geplante Neuaufschlüsse wesentlich intensiviert wird.
Der Aplitkörper der „Silbergrube“ ist in Zusammenhang mit der Intrusion des Flossenbürgers Granits vor 290 bis 300 Millionen Jahren zu sehen.
Ein südöstlich gerichteter Ausläufer dieser Intrusion, mit dem besonderen Merkmal hoher Phosphatgehalte in den Restschmelzen, reicht bis ins Gebiet Pleystein-Hagendorf-Waidhaus.
Während die intrusionsnahen Pegmatite durch Turmalin und Granat gekennzeichnet sind, bildeten sich im intrusionsfernen Pegmatitgürtel innerhalb der pegmatitischen Lagerstätten teilweise reichhaltige Paragenesen phosphathaltiger Mineralien. Zu diesen Pegmatiten gehört außer der „Silbergrube“ in Waidhaus, ebenso wie die Pegmatite von Pleystein und Hagendorf-Nord auch das weltweit bekannte Vorkommen von Hagendorf-Süd.
Seit 1990 werden in der „Silbergrube“ von Waidhaus im Verlauf des im südwestlichen Teil des Tagebaues voranschreitenden Abbaues sporadisch eng begrenzte kavernöse Aplitpartien angefahren. In deren kleinen, meistens nur wenige Millimeter bis Zentimeter messenden Hohlräumen hat sich eine vielfältige Gesellschaft von Phosphatmineralien entwickelt.
Seit einigen Jahren treten in einigen Abbaubereichen auch tapetenartige Ausbildungen von Phosphatmineralien an den Wänden tektonisch entstandener Spalten im Aplitkörper auf. Die Anzahl der außer Feldspat und Quarz nachgewiesenen Mineralien ist inzwischen recht umfangreich wie aus der folgenden Aufstellung und den Abbildungen hervorgeht.